Ab Herbst, wenn die Völker behandelt und aufgefüttert sind, reduzieren sich die Arbeiten des Imkers und beschränken sich hauptsächlich auf Materialpflege und -beschaffung, Fortbildung, Einschmelzen alter Waben und warten auf den Frühling.

Kurz vor Jahreswechsel erfolgt in einer möglichst brutfreien Phase der Bienen noch eine Abschlussbehandlung gegen die Varroamilbe, die permanente „Last“ der Honigbiene, um eine möglichst niedrige Belastung im Volk zu haben und stark auswintern zu können.

Ab Februar, wenn die Tage etwas sonniger und wärmer werden, unternehmen die Bienen „Reinigungsflüge“, um ihre Därme zu entleeren. Schließlich hatten sie seit Beginn des Winters und dem damit auf die Beute beschränkte Lebensraum keine Möglichkeit mehr dazu.

Mit der Wärme, den wieder länger werdenden Tagen und den ersten Blüten, die Pollen (für Brutpflege) und Nektar (als Bienenfutter) liefern, wachsen die Völker. Es wird immer mehr Brut angelegt, welche versorgt werden will.

Als einige Völker im April bereits sehr stark waren, kam eine andauernde Kälteperiode mit starkem Nachtfrost. Wenn man bedenkt, dass im inneren des Brutnests der Bienen eine Temperatur von ca. 35°C herrschen muss und es Nachts Außentemperaturen von unter -10°C hatte kann man sich vorstellen, welche Leistung die Bienen zum Heizen erbringen müssen. In dieser Phase werden natürlich Unmengen an Energie benötigt, die durch die vorhandenen Futterreservern aufgenommen werden müssen. Das kann ca. 1/2 kg Honig pro Tag und Volk sein.

Leider habe ich aufgrund meiner fehlender Erfahrung für solche Extremkonstellationen die Futterversorgung von einem Volk abreissen lassen, das Volk hatte kein Futter mehr und ist somit größtenteils verhungert. Das war bisher die traurigste Erfahrung meiner nun 3-jährigen Imkerkarriere. Ich konnte ungefähr die Hälfte des Volkes durch eine Notfütterung retten, allerdings leider nicht mehr die Königin. In diesen Tagen stellt sich heraus, ob das Volk sich mittlerweile eine neue Regentin nachgezogen hat.

Zwei Königinnen sind wohl altersbedingt im Winter bzw. Frühjahr verstorben, somit sind von meinen sieben eingewinterten Völkern derzeit nur noch fünfeinhalb übrig. Mein Ziel für diesen Herbst lautet, mit ca. zehn Völkern in den Winter gehen zu können. Dazu werde ich über den Sommer immer wieder Königinnen nachschaffen (lassen) und Jungvölker bilden. Dies gestaltet sich derzeit aufgrund der anhaltenden schlechten Wetter- und damit verbunden auch Futterlage als schwierig. Dazu aber bei anderer Gelegenheit mehr.

Zudem hat sich die Möglichkeit ergeben, bei sehr netten und offensichtlich sehr bienenbegeisterten Nachbarn einen weiteren Bienenstand einzurichten. Diesen möchte ich natürlich auch in den kommenden Monaten mit Jungvölkern „besiedeln“. Aber dazu auch ein ander Mal mehr.